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Warum hält der Akku einer DSLR länger durch als der Akku einer spiegellosen Systemkamera?

Es ist kein Geheimnis, dass die Akkulaufzeit bei digitalen Spiegelreflexkameras deutlich höher ist als bei Ihren kleinen Geschwistern, den spiegellosen Systemkameras.

Ein Grund ist natürlich, dass die größere Gehäusebauform auch Platz für einen größeren Akku mit mehr Kapazität liefert. Ein anderer wichtiger Umstand ist der optische Sucher. Dadurch wird nach dem Einschalten nur Energie für einige Grundfunktionen und die Belichtungsmessung benötigt, das Sucherbild benötigt keine Energie, es ist immer da. Erst mit dem Aktivieren des Autofokussystems arbeitet die Kamera auf Hochtouren, und das meistens nur für wenige Sekunden. Ist das Bild gemacht und auf der Speicherkarte gesichert, sinkt der Energieverbrauch wieder rapide ab.   

Anders sieht es bei der spiegellosen Systemkameras aus. Mit dem Einschalten beginnt für die Kamera die Arbeit. Der elektronische Sucher wird direkt von dem Sensor mit Informationen versorgt. Damit ein Sucherbild in „Echtzeit“ geliefert werden kann, muss dieser ständig ausgelesen werden. Bei den heutigen Kameras können das bis zu 120 Bilder pro Sekunde sein. Auch die anderen Funktionen wie der Autofokus und die Belichtungsmessung greifen direkt auf die Daten des Bildsensors zu. Eine DSLR verwendet hierfür eigene, deutlich kleinere Sensoren.

Verdeutlichen läßt sich der Energieverbrauch bei den spiegellosen Kameras mit folgender Überlegung: Jeder Pixel eines Sensor muss separat angesteuert werden und erhält einen Belichtungswert. Es findet ein Schaltvorgang statt, dieser benötigt Energie. Bei einem Sensor mit 21 MP sind das 21 Millionen Schaltvorgänge pro Auslesen des Sensors. Bei einer Bildfrequenz von 60 Hz sind das 60x21 Millionen Schaltvorgänge, pro Sekunde!

Die so entstandenen Bilder müssen vom Prozessor verarbeitet werden und parallel für die Anzeige auf dem Kameramonitor oder im Sucher aufbereitet werden. Beide haben aber einen unterschiedlichen Energiebedarf und entgegen einer ersten Vermutung, verbraucht die Verwendung des Kameramonitors aber weniger Energie als die Verwendung des elektronischen Suchers. Der Monitor verfügt je nach Kamera über circa 1,5 Millionen Pixel, heutige Sucher über deutlich mehr (2,5 -4 Millionen Pixel).

Wer also den Energieverbrauch etwas herunterschrauben möchte oder muss, dem empfiehlt sich der sparsame Einsatz des elektronischen Suchers.

Nach dem Neukauf muss dem Akku etwas Eingewöhnungszeit zugestanden werden. Das heißt, ein neuer Lithium-Ionen Akku benötigt ein paar Ladezyklen um seine volle Kapazität zu erreichen. 

Hinzu kommt, je besser man im Laufe der Zeit seine Kamera beherrscht und sich nicht immer durch alle Menüs hangeln muss, desto länger wird die Akkulaufzeit.

In den Datenblättern geben die Hersteller die Akkulaufzeit immer nach dem CIPA-Standard an. Das ist halt ein Standard, der eine bestimmte Nutzungsart zugrunde legt, um eine Vergleichbarkeit zu schaffen. Daraus folgt aber zum Beispiel, das derjenige, der viele Bilder mit der Serienbildfunktion aufnimmt, leicht die Bildanzahl pro Akkuladung, laut CIPA-Standard, übertreffen wird.

Das Ausschalten oder zumindest eine sehr kurze Standby-Zeit helfen dem Akku länger durchzuhalten. Bitte auch nicht auf die