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Systemkameras als Webcam - früher defekt?

Wer die eingebaute Webcam seines Rechners nutzt ,um an Onlinekonferenzen teilzunehmen, merkt schnell, das diese Ihre Funktion zwar erfüllen, aber ein "mehr" an Qualität ganz nett wäre. Der erst Gedanke geht in die Richtung, sich eine externe Webcam (z.B. Logitech) zuzulegen. Der zweite Gedanke könnte sein, die heimische Systemkamera als Webcam einzusetzen. Dafür bieten mittlerweile alle Hersteller eine entsprechende Software an. Die Vorteile in Bezug auf die Bildqualität sind überragend, allerdings gibt es auch auch paar Dinge, die dabei nicht vergessen werden sollten.

Die Kamerasensoren der Systemkamera sind deutlich größer als die Sensoren einer Webcam. Der dadurch sichtbare Qualitätsunterschied ist unbestritten, aber der Strombedarf ist dafür auch deutlich höher. Die Folge ist, das die Sensoren sich sehr stark erwärmen. Grundsätzlich ist jede Kamera mittlerweile auch für das Filmen ausgelegt, aber eine zwei stündige Videokonferenz, ohne Unterbrechnung, bedeutet noch einmal eine andere Belastungsstufe.

Die Kameras verfügen in den meisten Fällen über einen Überhitzungschutz (bitte im Handbuch nachsehen), das ist auf jeden Fall eine gute Schutzeinrichtung. Grundsätzlich bedeutet jedoch eine häufige Dauerbelastung ganz klar eine stärkere Alterung und damit eine theoretische Verkürzung der MTBF-Zeit (Mean Time Between Failure). In anderen Bereichen der Elektronik gibt es hierzu bereits gute Erkenntnisse. Zum Beispiel bei Schaltnetzteilen reicht bereits eine dauerhafte Erhöhung der Temperatur um 9 Grad, um die Lebensdauer zu halbieren (Artikel auf der Seite der Elektronik Praxis). Der Sensor als Halbleiterbauelement ist natürlich anders zu betrachten, aber in Anbetracht der Kosten für die Anschaffung einer Systemkamera kann es nicht schaden, sich zu Fragen, ob mir die Zuverlässigkeit im nächsten Urlaub nicht wichtiger ist, als bei dem nächsten Meeting das "perfekte" Bild zu liefern. Selbst sehr gute "normale" Webcams liegen im Preisbereich unter € 200.-. Hier ist ein Defekt auch nicht schön, aber aus finanzieller Sicht wesentlich weniger belastend. Etwas anderes ist natürlich der gelegentliche Einsatz der Systemkamera als Webcam für ein Meeting oder zum Erstellen eines Tutorials. Der tägliche Dauereinsatz hingegen sollte gut überlegt sein.

In diesem Zusammenhang zusätzliche Infos für die MAC-Nutzer:

Alle Hersteller bieten Ihre Webcam Software für Windows und für MAC an. Im Herbst letzten Jahres erschien das neue macOS "Big Sur". Die Kamerahersteller haben zwar ihre Webcam Apps für Big Sur angepasst, aber trotzdem läuft nicht bei allen Anwendern alles rund, vor allem wer sein altes macOS "Catalina" weiter benutzt.

Die folgende Erfahrung konnte ich am MacBook Air und MacBook Pro nachvollziehen. Für Nikon und Fujifilm hat sich gezeigt, das die neueste Webcam Version nicht abwärtskompatibel ist. Das heißt, wer jetzt seine Fujifilm oder Nikon Kamera als Webcam einsetzen möchte und noch Catalina auf seinem Mac nutzt, darf nicht die neueste Webcam Software herunterladen! Diese Kombination funktioniert nicht. Also entweder den Mac auf BigSur upgraden oder versuchen noch die ältere Version für Catalina zu bekommen. Leider sind diese auf den Seiten der beiden Hersteller nicht mehr verfügbar. Besonders kurios ist es bei Fujifilm, weil dort in der Kompatibilitätsliste von Version 2.1 steht, das Big Sur gar nicht unterstützt wird, sondern maximal Catalina. Im Praxistest mit einer Fujifilm X-H1 war es genau umgekehrt. Mit Big Sur hat alles funktioniert, mit Catalina hingegen nicht. Ein weiterer Tipp für den Einstieg, während bei der Nikon Z auf Anhieb alles funktioniert hat, müssen bei Fujifilm Kameras noch ein paar Einstellungen vorgenommen werden.

Hierfür gibt es ein super YouTube Video von den "Fuji Guys".